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25.05.2024: Sparkassen-Gala und Laufnacht in Regensburg

Annika Just zündet den Turbo: U20-WM-Norm und niederbayerischer Rekord

Bei der Sparkassen-Gala in Regensburg sprintete Annika Just exzellente 11,53 Sekunden über 100 Meter. Die schnellste Frau Niederbayerns verbesserte ihren eigenen Rekord im Universitätsstadion um sage und schreibe 17 Hundertstel, unterbot klar die U20-WM-Norm (11,78 sec), blieb unter der Norm für den nationalen Perspektivkader (11,55 sec), liegt auf Rang zwei der deutschen U20-Bestenliste. Ein Wochenende der Superlative für Just!

Letzter Formtest vor Rom für EM-Starter

Bei der Sparkassen-Gala, einem Meeting der World Athletics Continental Tour, testeten einige EM-Teilnehmer ein letztes Mal ihre Form vor Rom. Deutschlands Top-Athletinnen und -Athleten glänzten bei makellosen Bedingungen vor allem über 400 Meter und 400 Meter Hürden sowie die 100 Meter der U20.

Bitterer Auftakt mit der DLV-Staffel

Indessen hatte der Tag für Just bitter begonnen. In der zweiten DLV-Jugendstaffel über 4 x 100 Meter patzten Just und Philina Schwartz (SC Berlin) beim zweiten Wechsel. Just lief sehr stark, aber etwas zu früh ab, Schwartz resignierte früh. Das DLV-Quartett 1 gewann mit Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Sherin Kimuanga (SC DHfK Leipzig), Celine Böer (MTV Karlsruhe) und Judit Mokobe(USC Mainz) in 44,20 Sekunden.

Das nahezu perfekte Rennen bei - fast - Windstille

Ungerührt von diesem Patzer gelang Just im anschließenden Gala-U20-Vorlauf das fast perfekte Rennen. Auf den ersten sechzig Metern beschleunigte die Neunzehnjährige deutlich besser als noch im letzten Jahr. Auch die letzten vierzig Meter trommelte sie nahezu optimal herunter. 11,53 Sekunden leuchteten auf. Riesiger Jubel bei Athletin und Trainer Tobias Brilka. Ihre bisherige Bestzeit von 11,70 Sekunden aus 2022, gelaufen mit 1,9 Meter Rückenwind, hatte schon etwas Patina angelegt, bedingt durch Krankheit und Verletzungen in 2023. Bei fast Windstille (+0,2 m/s) siegte Just in ihren Vorlauf bei einem „Bestenzeiten-Festival“ der ersten Fünf vor Charlotte Riedel (SC DHfK Leipzig,11,62), Hannah Kaczmarek (SV Halle, 11,67), Schwartz (SC Berlin, 11,80) und Helena Bendig (TuS Lichterfelde, 11,98). Kimuanga (SC DHfK Leipzig, 11,56, +0,7 m/s) setzte sich im zweiten Vorlauf vor Ksenia Helios durch (SV GO! Saar 05,11,75).

Erneut Top-Zeit im Finale und Rang zwei

Auch im Finale beschleunigte Just wieder stark. Als bei der Hälfte Kimuanga unmittelbar neben ihr lief, begann sie zu „kämpfen“, wurde etwas fest. Die Leipzigerin überquerte mit Bestzeit das Ziel in 11,54 Sekunden vor Just (11,65), Riedel (11,71), Helios (11,78) und Kaczmarek (11,85). Kadiri, U20-Staffel-Europameisterin, war Schnellste des Gala-Endlaufs der Frauen in 11,47 Sekunden. Mit ihren beiden Rennen hat sich Just gut positioniert im Kampf um die Staffelplätze für die U20-WM Ende Juli in Peru.

Norm erfüllt für den Perspektivkader

Mit der Norm für den Perspektivkader ist die Siebte der U18-EM von 2022 auf einem neuen Leistungslevel angelangt. Die Aufnahme in den Perspektivkader, insbesondere für Staffel-Teams, orientiert sich an der erweiterten Perspektive für einen Finalplatz bei den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften von 2028 bis 2032.

 

Kathrin Fehm – Verena Sailer – Alexandra Burghardt – Annika Just

In Bayern ist Just in einen illustren Kreis von Sprinterinnen aufgestiegen. Nur drei waren bisher in der Jugend schneller. Die Rekordhalterin und U20-Staffel-Europameisterin Kathrin Fehm (11,46), 100-Meter- und Staffeleuropameisterin Verena Sailer (11,49) und die Mühldorferin Alexandra Burghardt (11,52), Staffeleuropameisterin und -WM-Dritte sowie als Anschieberin Olympia-Zweite im Bob von Mariama Jamanka.

Solide 100-Meter-Zeiten

Die neu zusammen gestellte Staffel mit Catharina Walz, Lilo Ketzel, Franziska Rohmann und Elena Gust bot ordentliche 49,39 Sekunden. Im Rahmenprogamm mit neun 100-Meter-Vorläufen starteten Maria Anzinger (12,62), Lilo Ketzel (12,83 PB), Walz (12,97) und Gust (13,06) sowie über 200 Meter Franziska Rohmann (25,96). Anzinger verzichtete wegen des angeschlagenen Sprunggelenks auf die Hürden und Staffel. Gust kämpft um den Anschluss nach ihrem Kreuzbandriss.

Neuzugang Sebastian Hetzner zeigt sein Potential

In den zehn Vorläufen der Männer glückte Davis Goldschmidt nach Knieproblemen der Wiedereinstieg in 11,13 Sekunden, Andreas Kagerbauer lieferte solide 11,25 Sekunden ab, haderte mit seinen 16,14 Sekunden über die Hürden. Der sechzehnjährige Neuzugang Sebastian Hetzner (U18) bewies sein Potential mit 11,39 Sekunden in seinem ersten Start bei einem Leichtathletik-Wettbewerb. Probleme mit dem Oberschenkel drückten bei Jeremias Menter (U18) auf die Leistung (11,63 und 23,50). Über 800 Meter gab es drei zweite Plätze in der jeweiligen Altersklasse und Bestzeiten. Marco Voggenreiter (U18) steigerte sich um viereinhalb Sekunden auf 2:00,22 Minuten, Anton Schmidmaier (U16, TuS Pfarrkirchen) und Franziska Bichlmeier (W13, TV Hauzenberg) vom BLV-Stützpunkt Passau verbesserten sich um vier auf 2:11,32 bzw. um knapp acht Sekunden auf 2:31,09 Minuten. Sophie Loibl (U20) sprang als Dritte 1,61 Meter hoch. Catharina Walz und Lilo Ketzel (beide U18) wurden mit 5,24 bzw. 5,02 Metern Zweite und Vierte im Weitsprung. Hannah Loibl erzielte 4,97 Meter.

 

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(c) khb