Skip to main content

24./25.02.2024: Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaften in Dortmund

Annika Just Fünfte über 200 Meter

In der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle die neuen Deutschen Jugend-Hallenmeister gekürt. Für die Athletinnen des LAC Passau war es ein gebrauchtes Wochenende. Ein fünfter Platz über 200 Meter war nicht das Ziel von Annika Just. Noch größer war der Frust über ihre Disqualifikation im 60-Meter-Finale. Nach Top-Zeiten auf konstantem Niveau waren die Erwartungen für die DM hoch. Mit ihrer Bestzeit von 7,49 Sekunden stand Niederbayerns schnellste Sprinterin auf Platz vier der Meldeliste.

60-Meter-Bestzeit im Halbfinale

Bestens vorbereitet, hochmotiviert präsentierte sich Just beim Aufgalopp in einem kontrollierten Vorlauf als souveräne Siegerin in 7,51 Sekunden. Im Halbfinale legte sie trotz eines mäßigen Starts eine Schippe drauf, stürmte zur neuen Bestzeit in 7,48 Sekunden. Trainer Tobias Brilka und Athletin waren sich einig. Eine niedrige 7,40ger-Zeit ist im Finale drin.

Fragwürdige Disqualifikation im Finale

Acht Athletinnen kauerten im Startblock. Der Starter schießt das Feld zurück. Das Kampfgericht berät, zeigt Just die rote Karte – Disqualifikation. Was war geschehen? Just hatte in der „Fertig“-Position leicht die Hüfte gehoben, sie hatte „gezuckt“. Dieses Zucken ist auf der Videoaufnahme zu sehen. Deutlich zu sehen ist aber auch, dass Just die Hüfte nicht vor 0,10 Sekunden nach dem Startschuss hob, sondern nach etwa 0,12 Sekunden. In der Leichtathletik gilt ein Start als Fehlstart, wenn die Athletin innerhalb von weniger als 0,10 Sekunden Reaktionszeit Druck auf den Startblock gibt. Eine Reaktionszeit von mindestens einer Zehntelsekunde wird bei jeder Sprinterin angenommen. Ist es weniger, wird davon ausgegangen, dass die Sprinterin „ins Blaue hinein“ startet, sich dadurch einen Vorteil verschaffen will. Der Starter schießt das Feld zurück.

Warum keine Verwarnung?

Auf jeden Fall wäre eine Verwarnung, die gelbe Karte die angemessene Reaktion gewesen. Nicht bei diesem Kampfgericht. Just fragt zweimal nach, ob sie nicht unter Vorbehalt starten könne. Nach der anschließenden Auswertung der Videos hätte das Kampfgericht endgültig über eine Disqualifikation entscheiden können. Doch Just musste den Innenraum verlassen. Die anwesenden Bundestrainer waren sich einig, dass hier falsch entschieden wurde. Just hätte definitiv unter Vorbehalt mitlaufen dürfen müssen. Ein schwacher Trost für Just, der das Kampfgericht die Chance auf eine DM-Medaille nahm.

Bronze für 7,46 Sekunden

Das 60-Meter-Finale gewann überraschend Sherin Kimuanga (SC DHfK Leipzig) in 7,35 Sekunden vor der Favoritin Chelsea Kadiri (SC Magdeburg, 7,38). Die U20-Staffel-Europameisterin war mit einer Bestzeit von 7,29 Sekunden angereist. Bronze holte Philina Schwartz (SC Berlin, 7,46).

Emma Plöchinger‘s Oberschenkel spielt nicht mit

Bei U18-Sprinterin Emma Plöchinger machte nach einem guten Start im Vorlauf bei 40 Meter ein Oberschenkel zu. Sie konnte nicht mehr voll durchziehen. 7,89 Sekunden reichten nicht für das Halbfinale. 7,68 Sekunden wären nötig gewesen (PB 7,73). Die 16-Jährige hat jedoch noch zwei Jahre in der Jugend vor sich.

Kopf nicht frei im Finale über 200 Meter 

Zweite Chance am nächsten Tag für Just über 200 Meter. Ihre Bestzeit hatte sie diesen Winter bereits auf 24,30 Sekunden runtergeschraubt. Ihren Vorlauf gewann sie in 24,53 Sekunden. Im Finale versuchte Just auf der ungünstigen Bahn eins mit dem engen Kurvenradius alles, gab Vollgas ab dem ersten Meter. Doch nach der Aufregung am Vortag war die 18-Jährige nicht locker, lief nicht entspannt und büßte auf die Konkurrentinnen viele Zehntel auf den letzten Metern ein. Johanna Martin (LAV Rostock, 23,86), deutsche 400-Meter-Meisterin bei den Aktiven am Wochenende vorher, gewann vor Judit Mokobe (USC Mainz 24,19) und Celine Böer (LG Region Karlsruhe, 24,30). Annika Just lief als enttäuschte Fünfte in 25,00 Sekunden in das Ziel.

Franziska Rohmann kann gute Verfassung nicht umsetzen

Franziska Rohmann schied mit 26,73 Sekunden im sechsten von sieben Vorläufen aus (SB 25,71). Sie wirkte fest in der Muskulatur, lief ebenfalls auf Bahn eins.

Hürden-Aus im Halbfinale für Maria Anzinger

Hürdenspezialistin Maria Anzinger qualifizierte sich über 60 Meter Hürden in 8,90 Sekunden für das Halbfinale. Dort liefen sechs ihrer sieben Konkurrentinnen Bestzeit über die 84 Zentimeter hohen Hürden. Anzinger attackierte die ersten Hürden nicht aggressiv genug. Ihre 8,87 Sekunden reichten nicht für das Finale. Im Jahr zuvor war die 18-Jährige im Hürdenfinale gestanden, Sechste in 8,64 Sekunden geworden.

Medaillen-Chance in der Staffel dahin

Durch die Verletzung von Plöchinger hatte sich ein Start der 4 x 200-Meter-Staffel erledigt und damit auch die letzte Chance der Passauer auf eine Medaille. Die Saisonbestleistung des Passauer Quartetts liegt bei 1:40,45 Minuten. Bronze ging in 1:40,01 Minuten an den Dresdner SC.

 

Zurück
(c) Habermann
(c) Habermann
(c) Habermann