15./16.07.2023: Bayerische U23/16-Meisterschaften in Ingolstadt

Das beste 100-Meter-Rennen ihrer Sprintkarriere zeigte Annika Just bei den Bayerischen U23-Meisterschaften. 11,73 Sekunden brannte sie bei Windstille auf die Tartanbahn in Ingolstadt. Schneller war sie nur vor einem Jahr in Walldorf, als sie sich zur schnellsten Sprinterin der niederbayerischen Leichtathletikgeschichte kürte. Dort unterstützte die dreifache deutsche U18-Vizemeisterin jedoch bei ihren 11,70 Sekunden ein Rückenwind von 1,9 Metern pro Sekunde. Auch bei weiteren Top-Zeiten der U18-EM-Siebten blies der Rückenwind kräftig oder unzulässig heftig (über 2,0 m/s). 2022 bei der U18-EM in Israel im Halbfinale 11,70 (2,8 m/s) und im Finale 11,72 (1,8 m/s) sowie der U18-DM 11,75 Sekunden (2,1 m/s).

Entscheidung fällt in Rostock

In Ingolstadt zeigte die 18-Jährige bereits im Vorlauf in souveränen 11,84 Sekunden eine weiter ansteigende Formkurve. Zum High Noon um die Startplätze für die U20-EM für den Einzelstart und die Staffel kommt es bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock. Die Norm für Jerusalem von 11,80 Sekunden hat Just unterboten, sich auf Platz sieben der deutschen Bestenliste geschoben. Fast alle vor ihr hatten bei ihren Rennen einen kräftigen Rückenwind. In Rostock zählt nur der direkte Vergleich – bei gleichen Bedingungen für alle.

Davis Goldschmidt knackt Elf-Sekunden-Schallmauer

Eine bärenstarke Leistung bot Davis Goldschmidt im 100-Meter-Finale. Der 20-Jährige nutzte die für Sprinter optimalen heißen Temperaturen für einen gewaltigen Leistungssprung auf 10,91 Sekunden. Er steigerte sich erneut um 18 Hundertstel nach seiner Bestzeit im Vorlauf (11,09), unterbot erstmals die Elf-Sekunden-Schallmauer. Nur ein laues Lüftchen (0,3 m/s) unterstützte ihn dabei. Bei seinen 10,98 Sekunden vor ein paar Wochen war es ein Rückensturm (3,5 m/sec) gewesen. Dass er nur um zwei Hundertstel an Bronze in einem stark besetzten Finale vorbeischrammte, verschmerzte das Kraftpaket angesichts der Freude über die 10,91 Sekunden „locker“.

Spurtstarker Jonathan Adler

Jonathan Adler beherrscht nicht nur die Langstrecken. Inzwischen mischt er auch bei einem harten Endspurt erfolgreich auf der Mittelstrecke vorne mit. Über 1.500 Meter musste er zum Schluss nur Severin Bächle (4:04,21 min; LG Stadtwerke München) vorbeilassen, gewann Silber in 4:07,17 Minuten vor Elias Kriester (4:07,59 min; LG Main Spessart).

Zweimal Edelmetall über die Hürden

Zwei LAC-Athletinnen standen auf dem Siegerpodium über 100 Meter Hürden. Bayerische Vizemeisterin wurde Maria Anzinger in für sie soliden 14,55 Sekunden hinter Millicent Mensah (14,46; LAC Quelle Fürth). Bronze sicherte sich Elena Gust (15,21).

Starkes Team für Rostock

Der LAC Passau schickt ein starkes Team zur Jugend-DM am nächsten Wochenende nach Rostock. Neben Annika Just gehen dort Linda Meier (3.000 m), Maximilian Spielbauer (2.000 Meter Hindernis), Maria Anzinger (100 Meter Hürden, Staffel), Franziska Rohmann (200 Meter, Staffel), David Kantzog (100 Meter, Staffel), Sophie Loibl (Hochsprung), Änne Rothe, Marco Voggenreiter (beide 2.000 Meter Hindernis) und Jeremias Menter (Staffel) an den Start.

Weitere Ergebnisse Männer 100 m: 5. Andreas Kagerbauer 11,11 sec (VL 11,11 sec), 200 m: 6. Andreas Kagerbauer 22,72 sec (VL 22,61 sec SB), 4 x 100 m: StG Passau-Pfarrkirchen disqualifiziert wegen Wechselfehler,  Frauen 100 m: 6. Franziska Rohmann 12,72 sec (VL 12,63 sec), 200 Meter: 5. Elena Gust 26,04 sec (VL 26,18 sec), Hochsprung: Sophie Loibl (aW) 1,62 m, W14 2.000 m: 11. Johanna Schneider 7:52,35 min