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7.-10.08.2023: U20-Europameisterschaften in Jerusalem

Linda Meier Siebte über 5.000 Meter

Unter die Top 8 rannte Linda Meier bei den U20-Euorpmeisterschaften in Jerusalem. 26 Athletinnen standen am Donnerstagabend im Givat-Ram-Stadion an der Startlinie. Die Sonne war gerade untergegangen am wolkenlosen Himmel. Immer noch herrschten 26 Grad, für fast alle Leichtathleten angenehme, leistungsfördernde Temperaturen, nicht aber für Langstreckenläuferinnen. Wie meist wehte der Wind abends stärker. Mit der siebtschnellsten Zeit stand Linda Meier in der Startliste.

Einfache Renntaktik

Nach ihrem Husarenritt  bei den deutschen Jugendmeisterschaften mit Bronze und bayerischem Rekord über 3.000 Meter in 9:17,02 Minuten und einer zehntätigen intensiven Trainingsphase bis zur EM fühlte die Neunzehnjährige sich in guter Verfassung. Die Renntaktik war einfach. Die drei Medaillenkandidatinnen Agate Caune (Lettland), Sofia Thogersen (Dänemark) und Mannschaftskollegin Kira Weis (KSG Gerlingen) ziehen lassen und sich in der zweiten Gruppe gut positionieren.

Siegerin Caune rennt Meisterschaftsrekord

An der Spitze des Feldes bot Caune, bereits Siegerin über 3.000 Meter, eine One-Women-Show. Unbeirrt zog die Lettin in einem bei dieser Hitze schlichtweg irren Tempo ihre Runden, siegte in ihrem einsamen Rennen mit Meisterschaftsrekord von 15:03,85 Minuten. Dahinter gab es eine faustdicke Überraschung. Nicht die Vizeeuropameisterin über 1.500 Meter, Thogersen, gewann Silber, sondern Weis. Die deutsche U20-Meisterin über 3.000 und 5.000 Meter steigerte sich in einem beeindruckenden Rennen um 27 Sekunden auf 15:50,36 Minuten, distanzierte die spurtstarke Dänin auf der Zielgeraden um zwei Sekunden.

Früh schwere Beine

Bereits auf den ersten Runden hatte sich das Feld deutlich auseinandergezogen. Nach dem ersten Kilometer in 3:14 Minuten fühlte sich Meier noch gut. Doch kurze Zeit später bekam sie schwere Beine, kämpfte sich Meter um Meter durch die nächsten Runden. Immer langsamer werdend überholte sie trotzdem einige Konkurrentinnen, überquerte als starke Siebte in 15:51,15 Minuten die Ziellinie.

„Mit dem siebten Platz bin ich zufrieden“

Nur Caune und Weis sowie der Fünften aus Frankreich gelang es, in diesem EM-Finale Bestzeit zu laufen. Die dritte Deutsche Carolina Schäfer (TG Schwalbach) lief in 17:09,69 Minuten auf Rang 13. Kurz nach Ziellauf kommentierte Meier  ihr Rennen: „Mit dem siebten Platz bin ich zufrieden. Ich habe meine Position auf der Meldeliste bestätigt. Ich hätte mir aber eine bessere Zeit erhofft.“

Kein Staffel-Start für Annika Just

Für den LAC Passau war der siebte Rang von Linda Meier ein Déjà-vu-Erlebnis. Annika Just, die zweite vom LAC Passau für die EM nominierte Athletin, hatte 2022 bei der U18-EM in Jerusalem im Sprintfinale ebenfalls Platz sieben belegt. Wie befürchtet kam Just in der 4 x 100-Meter-Staffel nicht zum Einsatz. Ohne Einzelstart konnte die Achtzehnjährige ihre blendende Form nicht unter Beweis stellen. Der DLV hatte sie für diesen nicht nominiert, da sie die EM-Norm bei einer vom BLV nicht regelgerecht gemeldeten Meisterschaft erfüllt hatte.

Deutsches Staffel-Quartett wird Europameister

Drei Positionen des DLV-Quartetts waren fix mit Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), der Jahresschnellsten über 100 Meter in Europa, Hürden-Europameisterin Rosina Schneider (TV Sulz) und Holly Okuku (Sprintteam Wetzlar), U18-Vize-Europameisterin. Als Vierte der Staffel wurde keine der beiden anderen 100-Meter-Sprinterinnen aufgestellt, sondern 200-Meter-Läuferin Nele Jaworski (VfL Wolfsburg), die bei der DM in Rostock knapp vor Just lag. Ihren Platz hätte Just ohne den Formfehler des BLV für einen Einzelstart erhalten. Die deutschen Sprinterinnen wurden am Donnerstabend kurz nach dem 5.000-Meter-Finale Europameisterinnen in 43,82 Sekunden mit vier Hundertsteln Vorsprung vor den Britinnen.

 

(c) DLV
(c) Hagai