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25./26.06.2022: Deutsche Meisterschaften in Berlin

Bronzemedaille für Maximilian Entholzner

Verkorkste deutsche Meisterschaften

Als Jahresbester war Maximilian Entholzner zu den deutschen Meisterschaften in Berlin gereist. 7,93 Meter war er zwei Wochen zuvor in La Nucia gesprungen. Ziel war der deutscher Meistertitel und viele Punkte für das Europäische Ranking zu sammeln, um sich über dieses für die Heim-EM zu qualifizieren. Mäßige 7,52 Meter verbuchte er nach dem sechsten Versuch. Die Bronzemedaille war nicht mehr als ein Trostpreis. Entsprechend deftig fiel der Kommentar des Weitsprung-Asses aus: „Ein völlig verkorkster Wettkampf, zum Vergessen vom Anfang bis zum Ende“. Deutscher Weitsprungmeister wurde der Stuttgarter Fabian Heinle mit 7,81 Metern. In seinem letzten Versuch sprang U20-Europameister Oliver Koletzko (Wiesbadener LV) mit 7,57 Metern auf den Silberrang.

Klasse Sprünge mit 16 und 20 Schritten Anlauf in La Nucia und Castellón

Experimente während eines Wettkampfes gehen häufig schief. Das bewahrheitete sich in Berlin. Mit einem verkürztem Anlauf von 16 Schritten sprang Maximilian Entholzner vor zwei in La Nucia 7,93 Meter. Ein technisch sehr guter, kontrollierter Sprung. Ein Woche später sollten in Castellón die acht Meter, am besten die EM-Norm von 8,10 Meter fallen. Dort war Entholzner vor einem Jahr 8,12 Meter gesprungen. In Castellón kehrte Entholzner wieder zu seinem gewohnten Anlauf mit 20 Schritten zurück. Trotz guter Bedingungen wurden es „nur“ 7,87 Meter.

Experiment mit achtzehn Schritten Anlauf

In Berlin sprang Entholzner in Absprache mit dem Bundestrainer mit 18 Schritten Anlauf. Ein Experiment, das schief ging. Es stimmte aber auch das Anlauftempo nicht. 10,50 Meter pro Sekunde sollen es normalerweise sein. 10,10 waren es beim ersten Versuch auf 7,37 Meter. Im zweiten Versuch überlief Entholzner die Anlaufmarke für die letzten drei Schritte deutlich und hatte noch eine Schrecksekunde zu verarbeiten, als er am Balken leicht wegrutschte. Wieder zu langsam im dritten Versuch, doch immerhin 7,52 Meter. Nachdem Entholzner im vierten Versuch zum dritten Mal durchgelaufen war, verlängerte er seinen Anlauf auf die gewohnten 20 Schritte. Doch in Berlin war der Wurm drin. Er lief zwei weitere Male durch.

„Abhaken und vergessen“

Die Analyse des LAC-Athleten fiel nüchtern aus: „Abhaken und vergessen“. Bereits am nächsten Sonntag startet er bei einem  European Athletics Area Permit Meeting in La Chaux-de-Fonds. Dort werden Punkte für das Europäische Ranking vergeben. Bei dem schaut es für Entholzner nicht schlecht aus. Sollte es mit der EM-Norm nicht klappen, hat er über dieses eine gute Chance, sich für München zu qualifizieren.