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19./20.02.2022: Deutsche Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen

Annika Just holt Bronze über 60 Meter im Glaspalast

Linda Meier Sechste und Luis Dressel Neunter über 3.000 Meter

Bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in Sindelfingen zeigte die 16-jährige Annika Just ihre ganze Klasse. Gegen die größtenteils zwei Jahre ältere Konkurrenz gewann sie Bronze über 60 Meter. Linda Meier rannte im Sindelfinger Glaspalast über 3.000 Meter in Bestzeit auf Platz sechs, Luis Dressel wurde in einem Taktikrennen Neunter über die gleiche Distanz.

Brillante Hallensaison mit Bronze gekrönt

Annika Just war als Mitfavoritin über beide Sprintstrecken nach Sindelfingen gereist, teilte sich mit Sina Kammerschmitt (TG Worms) über 60 Meter die deutsche Jahresbestleistung. Unter 40 Athletinnen wurde die schnellste Jugendsprinterin Deutschlands gesucht. Ihren Vorlauf über 60 Meter meisterte Annika Just trotz eines sehr schlechten Starts problemlos in 7,56 Sekunden – nur zwei Hundertstel über ihrer Bestzeit. Nach einem deutlich besseren Start und technisch sehr guten Lauf leuchteten im Ziel des Zwischenlaufs 7,50 Sekunden auf. Mit einer erstklassigen Bestzeit war Annika Just die Schnellste der beiden Zwischenläufe. Glänzend war sie im Finale die ersten 30 Meter unterwegs. Dann tauchte die zwei Jahre ältere Sina Kammerschmitt neben ihr auf. Die LAC-Athletin versuchte mit Schrittlänge und einem Tick zu viel Verbissenheit dagegen zu halten, was nicht gelang. Die Wormserin war nicht zu schlagen, gewann in glänzenden 7,42 Sekunden, aktuell Rang fünf in Europa. Annika Just begann mit der Zielannahme etwas zu früh, so dass sich noch Carolin Schlung (SSC Bad Sooden-Allendorf) zeitgleich in 7,51 Sekunden an ihr vorbei auf den Silberplatz schob. Für sie auch die Bronzemedaille ein großartiger Erfolg.

Vierte über 200 Meter

Über 200 Meter war Annika Just mit ihrer Bestzeit von 24,33 Sekunden ebenfalls eine Medaillenkandidatin. Mit 24,52 Sekunden im Vorlauf qualifizierte sie sich für das Finale der besten Vier. Vor diesem hatte sie leichte Kreislaufprobleme, erholte sich dann jedoch bis zum Start. Sie machte die ersten 100 Meter gewaltig Druck. Doch auf der zweiten Hälfte der Hallenrunde schwanden ihr die Kräfte. Eine krankheitsbedingte Lücke vor zwei Wochen machte sich „hinten raus“ bemerkbar. Ihr blieb in 24,67  Sekunden der undankbare vierte Platz hinter Lara-Noelle Steinbrecher (24,22 sec, SC Magdeburg), Vanessa Baldé (24,38 sec, Hamburger SV) und Holly Okuku (24,46 sec, GSV Eintracht Baunatal). 

Leicht angeschlagen auf Platz sechs über 3.000 Meter

Auch Linda Meier hatte sich Chancen auf eine Medaille über 3.000 Meter ausgerechnet. Doch bis ein paar Tage vor dem Start war wegen eines Infekts nicht klar gewesen, ob sie starten konnte. Die Konkurrenz war stark, unter anderem mit Johanna Pulte (SG Wenden), der U20-Crosslauf-Europameisterin mit der Mannschaft, und Kira Weis (LC Rehlingen), der zweifachen deutschen U18-Meisterin. Vom Start weg fackelte Weis nicht lange, drückte kontinuierlich auf das Tempo, im Schlepptau fünf weitere Läuferinnen. Nach zwei gleichmäßigen Kilometern in 3:15 Minuten heftet sich Linda Meier als Vierte an die Fersen von Johanna Pulte, kämpfte um Bronze, konnte aber auf den letzten 150 Metern nicht mehr dagegen halten. Weis siegte in 9:34,27 Minuten, sechs Zehntel vor Sofia Benfares (LC Rehlingen). Bronze ging an Pulte (9:41,89 min). Carolina Schäfer (9:42,24 min, TG Schwaibach) und Franziska Drexler (9:42,78 min, LG Telis Finanz Regensburg) überspurteten Linda Meier noch im Zieleinlauf. Sie erzielte als Sechste in einem hochklassigen Rennen in 9:42,78 Minuten eine neue Bestzeit.

Neunter in einem Bummelrennen

Nur um einen Platz verfehlte Luis Dressel die Siegerehrung über 3.000 Meter. Das Bummelrennen kam dem Bayerischen Vizemeister nicht entgegen. Dicht geschlossen blieb das Feld bis 2.000 Meter nach Durchgangszeiten von 3:06 und 6:06 Minuten. Dann ging die Post ab. Nach einem letzten Kilometer in 2:55 Minuten lief Luis Dressel als ausgezeichneter Neunter in das Ziel (9:01,90 min). Das Rennen gewann Felix Ebel (Emder LG) in 8:44,95 Minuten.

Maria Anzinger bravourös im Vorlauf

32 Starterin über die 60 Meter Hürden, und doch keine Zwischenläufe. Das war nicht nach dem Geschmack von Maria Anzinger, vor allem da die Veranstalter die Vorläufe erst nach dem Aufwärmen kurzfristig auf die Startzeiten der zwei Stunden später geplanten Zwischenläufe verschoben. Die vier Vorlaufsiegerinnen und weitere vier Zeitschnellste qualifizierten sich für das Finale. Maria Anzinger kam gut in ihr Rennen, schlug jedoch nach der ersten Hürde an allen weiteren Hürden mit den Nachziehbein an. In 8,89 Sekunden belegte sie Rang fünf im dritten Vorlauf. Das Finale war zu weit weg. Eine neue Bestzeit unter 8,84 Sekunden wäre jedoch für die Bayerische Meisterin drin gewesen. Die erst Sechzehnjährige hat aber in den nächsten beiden Jahren zwei weitere Chancen bei der Jugend-DM. Für Davies Goldschmidt hingen die Trauben zu hoch über 60 Meter. Bereits die Qualifikation für die Jugend-DM war für ihn ein toller Erfolg. In 7,20 Sekunden schied er nach dem Vorlauf aus.