13.06.2020: Neustädter Kugelstoß-Cup in Thüringen
Hochklassiger Wettbewerb mit Weltmeister David Storl
Sehr gute Serie für René Hamberger
National hochklassige Kugelstoß-Wettbewerbe auf einer perfekt vorbereiteten Anlage bot das 300-Seelen-Dorf Neustädt bei Eisenach. Thüringen hat die Bedingungen gelockert, organisierte seinen ersten Wettkampf. Die Kugelstoßer zählen zu den ersten Disziplingruppen, die trotz Corona-Schutzmaßnahmen in das Wettkampfgeschehen wieder einsteigen. Bei hochsommerlichen Temperaturen flogen beim Neustädter Kugelstoß-Cup in allen Altersklassen die Kugeln. Wann darf man schon mal gegen einen zweimaligen Weltmeister stoßen. René Hamberger vom LAC Passau durfte – mit David Storl vom SC DHfK Leipzig. „Es war ein Wettkampf mit toller Besetzung und echt der Wahnsinn, in einem solchen Feld zu starten“, zeigte sich der LAC-Kugelstoßer beeindruckt von der hochkarätigen Besetzung des Feldes. David Storl selbst blieb deutlich hinter seinen Erwartungen zurück. Nur zwei Stöße über 20 Meter, der beste mit 20,24 Metern, da hatte er deutlich mehr erwartet. Auf dem zweiten Platz folgte mit 18,74 Metern sein Trainingspartner und Vereinskollege Dennis Lewke. Er gewann im Februar Bronze bei der Hallen-DM. Dritter wurde Cedric Trinemeier (LV 90 Erzgebirge) mit 17,87 Metern. Valentin Moll (SC Rehlingen), ehemaliger Deutscher Jugendmeister, verbuchte in der U23-Wertung mit 18,51 Metern die drittbeste Weite mit der 7,26-Kilo-Kugel. René Hamberger gelang als Vierter in der Männerkonkurrenz mit vier Stößen knapp an die 16 Meter und mit 16,25 Metern ein solide Serie. Im letzten Jahr lagen in den ersten drei Wettbewerben alle Stöße unter 15 Metern. „Angesichts dessen, dass ich keinen Stoß so richtig getroffen habe, bin ich mit dem Gesamtergebnis zufrieden“, kommentierte der Passauer seine Leistung. Und ein Olympiasieger war auch am Start. Bei den Paralympics 2016 in Rio de Janeiro gewann der kleinwüchsige Niko Kappel (VfL Sindelfingen) Gold, ein Jahr später holte er sich den Weltmeistertitel in London. Mit 13,41 Metern blieb er in Neustädt nur einen guten halben Meter unter seiner Bestleistung. Bei den Frauen wuchtete Julia Ritter vom TV Wattenscheid die Kugel zweimal auf 17,76 Meter, 14 Zentimeter weiter als jemals zuvor. U18-Athlet Steven Richter vom LV Erzgebirge) hatte eine Woche zuvor mit 21,62 Metern bei einem Trainingstest unter Wettkampfbedingungen die Fachwelt in großes Staunen versetzt. Jetzt gelang ihm mit 21,08 Metern der erste Stoß über die 21-Meter-Marke in einem offiziellem Wettkampf.