01.05.2020: Maria Anzinger – Training in Corona-Zeiten
Shutdown in der Leichtathletik
Wie bewältigt Maria Anzinger die sportliche Krise?
Wie hat sich dein Trainingsalltag seit dem Shutdown verändert?
Alle Trainingsanlagen sind gesperrt. Ich bin nicht mehr an feste Trainingszeiten gebunden. Mit dem Training starte ich spontan. Ich trainiere zuhause in der Einfahrt oder auf einer kaum befahrenen Straße.
Mein Hund Lizzy läuft auch mal mit und lockert das einsame Training auf.
Trainierst du mehr, weniger, gleich viel?
Bisher trainierte ich viermal pro Woche, jetzt ab und zu etwas mehr, da ich viel Zeit für das Training habe. Ich liebe den Sport, vor allem die Leichtathletik.
Was geht derzeit gar nicht?
Das Trainieren auf der Tartanbahn und in Spikes. Auf verschiedene Sprungelemente wie die Landetechnik beim Weitsprung muss ich verzichten. Das Schlimmste ist der Verzicht auf meine Trainingsgruppe und Trainer.
Hast du einen Trainingsplan?
Mein Trainer Tobias Brilka schickt mir individuell auf mich angepasste Trainingspläne. Sie enthalten Lauf- und Sprintelemente sowie eine wöchentliche Hürden- und Krafteinheit. Zum Regenerieren absolviere ich Gymnastik, Yoga und/oder Stabilisationsübungen. Tobias Brilka wertet die von meinen Eltern aufgenommenen Videos per WhatsApp in technischer Hinsicht aus.
Hast du Trainingsgeräte?
Zum Warmmachen nutze ich bei schlechtem Wetter einen Crosstrainer. Glücklicherweise wurden mir drei Klapphürden von der Pockinger Schulsportanlage zur Verfügung gestellt. Für die wöchentliche Krafteinheit haben meine Eltern eine Hantelbank besorgt.
Wie hältst du deine Motivation für das Training aufrecht?
Meine Motivation ist unverändert hoch. Ist das mal nicht der Fall, denke ich an meine bisherigen Erfolge und was ich alles noch erreichen möchte. Meine Eltern unterstützen mich in dieser Hinsicht riesig. Ich trainiere zwar nur alleine, aber in den Pausen helfen sie mir mental sehr.
Was erhoffst du dir heuer noch?
Das gemeinsame Training fehlt mir sehr. Aber solange wir alle gesund bleiben, trainiere ich so weiter. Ich hoffe, dass wir bald wieder in kleinen Trainingsgruppen mit Trainer trainieren dürfen. Ein großer Wunsch bleibt die Teilnahme an meinen ersten deutschen Meisterschaften in einer Spätsaison.