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28.02.-01.03.2020: Deutsche Senioren-Hallen-Meisterschaften mit Winterwurf in Erfurt

Diskus-Gold für Helmut Maryniak

Bronze für Bernhard Schneider

Helmut Maryniak schleuderte in Erfurt seine Scheibe mit 54,08 Metern zum Meistertitel in der M50. Für eine Überraschung sorgte Bernhard Schneider mit dem Gewinn der Bronzemedaille über 400 Meter der M35. Helmut Maryniak verließ Erfurt mit einem lachenden und weinenden Auge. Der erste Wurf, ein kontrollierter Sicherheitswurf, landete bei 52,35 Metern. Damit hatte er den Meistertitel bereits in der Tasche, denn national ist er in seiner Altersklasse seit Jahren ohne Konkurrenz. Jetzt wollte er angreifen, etwas riskieren in Richtung seiner persönlichen Bestweite von 57,83 Metern.

Oberkampfrichter kennt Regel 187.14 nicht

Doch der Oberkampfrichter machte dem 51-Jährigen einen Strich durch die Rechnung. Er gab den nächsten Versuch ungültig. Begründung: Helmut Maryniak habe die Oberkante des Wurfkreises schon bei der Wurfvorbereitung mit dem linken Schuh gestreift. Der Oberkampfrichter befand sich offensichtlich nicht auf dem neuesten Stand des DLV-Regelwerks für Stoß- und Wurfwettbewerbe. Seit 2018 machen Berührungen der Oberkante des Ringes in der hinteren Kreishälfte einen Wurf nicht mehr ungültig (Regel 187.14). Es ist kein Fehlversuch, wenn die Berührung - ohne Abdrücken - während der ersten Drehung an irgendeinem Punkt erfolgt, der vollständig hinter der durch den Kreismittelpunkt gehenden Linie liegt.

54,08 Meter im fünften Versuch

Nach einer leidigen, erfolglosen Diskussion mit den Oberkampfrichter waren Lockerheit und Konzentration weg. Ein weiterer ungültiger Versuch und ein indiskutabler Wurf auf 49,59 Meter waren die Folge. Dann fing sich Helmut Maryniak wieder, schleudert den Eineinhalb-Kilo-Diskus zu seinem siebten nationalen Titel in Folge mit 54,08 Metern. Mit deutlichem Abstand folgten auf dem Silber- und Bronzerang Olaf Terzer (KSC Strausberg) mit 46,32 Metern und Kai Loewel (TSV Rudow) mit 41,52 Metern. Bei optimalen äußeren Bedingungen mit 12 Grad und schönem Gegenwind wäre in Erfurt eine größere Weite drin gewesen. Doch die körperliche Form stimmt. Helmut Maryniak blickt optimistisch Richtung Praga. In zwei Wochen finden in der portugiesischen Stadt die Senioren-Europameisterschaften statt.

Überraschungs-Bronze

Nach der Meldeliste hatte Bernhard Schneider in der M35 nur eine Außenseiterchance auf Edelmetall. Doch der 37-Jährige überraschte mit Bronze über 400 Meter. Im ersten Zeitlauf enteilte ihm nach dem Start Benjamin Frerich (Team Voreifel; 56,84 sec). Doch mit einem beeindruckenden Endspurt kämpfte Bernhard Schneider ihn auf den letzten hundert Metern noch deutlich nieder, steigerte sich auf 55,33 Sekunden. Im zweiten Lauf nahm sich Florian Popella (TSV Gräfelfing; gemeldet mit 55,41 sec) mit einem Fehlstart selbst aus dem Rennen. Nur Sebastian Kleiner (TSV Gräfelfing; 52,66 sec) und Matthias Merk (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal 53,28 sec) platzierten sich noch vor Bernhard Schneider.