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13.09.2019: Austrian-Top-Meeting in Ried im Innviertel

Verena Preiner im WM-Modus

René Hamberger glücklos mit dem Diskus

Das Rieder Leichtathletik-Meeting im Innviertel bildete den Abschluss der Austrian-Top-Meeting-Serie 2019. Ried bot heimischen und internationalen Spitzenathleten eine letzte Möglichkeit, ihre Form vor der WM in Doha zu überprüfen. Bei Verena Preiner (Union Ebensee/LAC Passau), die Weltklasseathletin im Siebenkampf, zeigte die Formkurve trotz der großen Belastungen des eben erst beendeten zweiwöchigen Trainingslagers nach oben. Rene Hamberger (LAC Passau) versuchte erfolglos, seine Saisonbestleistung mit dem Diskus zu steigern.

Formkurve von Verena Preiner geht nach oben

Verena Preiner sprintete in den zwei Läufen 13,60 und 13,61 Sekunden über die zehn Hürden und auf Rang zwei. Beeindruckend angesichts des Trainingslagers und nur knapp über ihrer 100-Meter-Hürden-Bestzeit (13,42 sec). Im Weitsprung gelang der WM-Starterin beim vierten Platz eine tolle Serie. Alle sechs Sprünge gingen über die Sechs-Meter-Marke, der weiteste auf 6,24 Meter, die zweitbeste Weite ihrer Karriere. Entsprechend zufrieden äußerte sich Preiner im Interview gegenüber dem Veranstalter: „Aufgrund der Vorbelastungen war der Weitsprung wirklich gut. Wir haben im Camp vor allem am Anlauf gearbeitet. Den habe ich heute konstant hinbekommen. Am Brett fehlt noch die Explosivität. Aber die wird in den nächsten Wochen bis zur WM sicher noch kommen.“

Einwerfen gut – Wettkampf mäßig

René Hamberger, der Dritte der Bayerischen Meisterschaften, wollte mit der Zwei-Kilo-Scheibe nochmal seine Saisonbestleistung von 47,47 Metern angreifen. Das Einwerfen klappte sehr gut. Doch im Wettkampf konnte er diese Weiten nicht mehr abrufen. Der Diskus landete im dritten Versuch bereits bei 46,15 Metern, seine Tagesbestweite, die im Rang fünf bescherte. Star des Abends war Lukas Weißhaidinger, der wenige Kilometer von Ried entfernt aufgewachsen ist. Der Dritte der aktuellen Weltbestenliste schleudert den Diskus mit 65,74 Metern zu einer Weltklasseleistung und zum Stadionrekord.

 

ÖLV-Siebenkampf-Rekordhalterin Verena Preiner und ihr Trainer Wolfgang Adler absolvierten noch bis zwei Tage vor Ried ein Trainingslager im türkischen Belek (Quelle: Homepage des ÖLV Text (C) ÖOC/Wolfgang Eichler):

„In 14 Tagen standen insgesamt 22 Trainingseinheiten auf dem Programm – teilweise bei Temperaturen bis zu 40 Grad im Schatten. Die Hitze wurde bewusst gewählt, soll die 24-jährige Oberösterreicherin auf die Bedingungen bei der WM in Doha vorbereiten.

Verena Preiner über ....

besonders harte Trainingseinheiten:

Die Tempoeinheiten für die 200 und 800 Meter und das Hürdentraining waren kräftezehrend. Die Sprints haben wir in der Mittagshitze absolviert, da kommst du schnell an deine Grenzen. Ich bin richtig müde, aber glücklich. Es macht wirklich Spaß hier zu trainieren. Die Anlage ist top, ich hab‘ hier alles, was man zum Trainieren braucht. Bis hin zur Kältekammer.“

… minus 110 Grad:

„Kältebäder zur Regeneration kenne ich. Eine Kältekammer war für mich neu. Du kriegst ein Spezialstirnband, Haube und Handschuhe, beginnst mit minus 10 Grad, steigerst auf minus 50, dann gehst du in die Hauptkammer mit minus 110 Grad. Beim ersten Mal war ich 2 Minuten drinnen, jetzt sind wir bei drei Minuten. Das kommt dir dann schon sehr lange vor, ich musste am Schluss ganz schön kämpfen. Andererseits merkst du nachher förmlich, wie schnell du dich wieder erholst. Das ist ein gutes Gefühl.“

… ihre WM-Form:

„Die Form kommt Schritt für Schritt. Was jetzt noch fehlt, ist die Spritzigkeit. Aber das ist von Wolfgang Adler so gewollt. Die härtesten Trainingsumfänge habe ich hinter mir. Jetzt wird von Tag zu Tag schrittweise reduziert.“

… kurze Auszeiten:

„In 14 Tagen hatte ich drei halbe Tage bzw. einen ganzen Tag frei. Zwei Mal war ich kurz im Meer. Das hat sich richtig gut angefühlt. Und nach dem Mittagessen bzw. nach der Physiotherapie geht sich immer noch ein (20-minütiger) Power-Nap aus. Also ich kann nicht klagen!“

… heimische Gewohnheiten:

„Wenn mir was abgeht, dann ein bisschen die heimische Küche. Wir sind jetzt doch schon knapp zwei Wochen hier. Sobald ich zu Hause wieder einen Tag frei habe, kommt ein Schnitzel auf den Tisch. Das darf ich dann auch genießen.“

… 1:1-Training:

„Das Einzeltraining ist schon um einiges intensiver als unser normales Gruppentraining. Dir bleiben keine Pausen, weder physisch noch mental. Aber das haben wir ganz bewusst so gewählt. Es gehört zum Plan, das Maximum herauszuholen.“