31.05.2025: Lange Laufnacht in Karlsruhe
Marco Voggenreiter läuft Nationalkadernorm mit Bezirksrekord
Für Marco Voggenreiter hielt die Lange Laufnacht in Karlsruhe, was sie versprach. Das Carl-Kaufmann-Stadion verwandelte sich wieder in eine Hochburg des Laufsports, brachte nationale und internationale Spitzenathletinnen und -athleten und ambitionierte Nachwuchstalente auf die Bahn. In 61 Rennen mit über 1.000 Läuferinnen und Läufern aus über 30 Nationen ging es zehn Stunden Schlag auf Schlag, 800, 1.500, 5.000 und 3.000 Meter Hindernis.
Hindernisrennen im Fokus
Heuer standen die Hindernisrennen im Fokus, gerade auch beim Nachwuchs, auf der Jagd nach den Normen für die U20- und U23-Europameisterschaften. Beflügelt durch die besondere Atmosphäre, mit einem Publikum, das jeden Lauf feiert, präsentierte sich Voggenreiter in Topform über 3.000 Meter Hindernis. Der Nationalkaderathlet lief in seinem ersten Rennen über diese Distanz hervorragende 9:09,57 Minuten.
Nationalkadernorm für 2025/2026 für erfüllt
Im B-Lauf, gespickt mit nationalen und internationalen Nachwuchsathleten, profitierte er von einem gleichmäßigen Rundentempo von 72/73 Sekunden. Die sieben Wassergräben meisterte er souverän, an den 28 Hindernissen zeigte er sich gegenüber Pliezhausen verbessert. Dort hatte er über 2.000 Meter Hindernis die nationale Kadernorm für 2025/2026 um drei Zehntel verfehlt. In Karlsruhe unterbot er die Norm für den NK1 (9:15 min) um über fünf Sekunden, belegte im B-Lauf Rang neun.
Auf Tuchfühlung mit der U20-EM-Norm
Zu hoch hingen für den Fürstenzeller, der im Juli seinen 18. Geburtstag feiert, noch die Trauben für die U20-EM in Tampere (Finnland). 9:06,00 Minuten fordert der DLV für eine Nominierung. Deutschland hat aktuell eine noch nie gesehene Leistungsdichte beim Hindernis-Nachwuchs. Jakob Rödel (SC DHfK Leipzig), Dritter der U18-EM 2024, legte Mitte Mai in Leipzig 8:55,01 Minuten vor. Levin Saveur (LG Stadtwerke München), Deutscher U20-Vizemeister über 5.000 Meter, gewann den B-Lauf in 8:56,57 Minuten, Zweiter wurde Karl Geburek (ASV Erfurt) in 9:01,40 Minuten. Für eine große Überraschung sorgte als Sieger des C-Laufes der der bisher fast unbekannte Noah Cais (LG Wehringen). Auch er unterbot die EM-Norm (9:03,34 min). Und mit Tristan Kaufhold (SCC Hanau-Rodenbach) wagte sich ein vielfacher deutscher Jugendmeister und Rekordhalter im 10-Kilometer-Straßenlauf (29:40 min) im A-Lauf ebenfalls auf die Hindernisstrecke. Er setzte sich an die Spitze der deutschen Bestenliste mit 8:52,73 Minuten. Voggenreiter überspurtete in Karlsruhe auf der Zielgeraden Moritz Gutowski (LG Stadtwerke München, 9:11,06 min), U18-EM-Starter im letzten Jahr.
High Noon über die Hindernisse bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften
Bereits fünf deutsche U20-Hindernisläufer haben nach der Langen Laufnacht die EM-Norm erfüllt. Zum „High Noon“ kommt es bei den Deutschen Meisterschaften Mitte Juli in Bochum Wattenscheid. Wer die EM-Norm erfüllt, sei es zuvor oder bei der DM, und bei der DM auf das Siegerpodium läuft, den nominiert der DLV für Tampere.
Bezirksrekord von Paul Feuerer gebrochen
In Pliezhausen hatte Voggenreiter bereits über 2.000 Meter Hindernis zugeschlagen. Jetzt holte er sich Paul Feuerer den niederbayerischen Rekord über 3.000 Meter Hindernis. Den hatte der zweifache deutsche Jugendmeister über 2.000 Meter Hindernis und im Crosslauf 2019 ebenfalls in Karlsruhe in 9:19,85 Minuten aufgestellt.
