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19.03.2025: Rückblick - Training in den Zeiten von Corona

Shutdown in der Leichtathletik

Fünf Jahre ist es her, als sich die Trainingsbedingungen der LAC- Athletinnen und -Athleten im März 2020 drastisch änderten. Alle Trainingsstätten wurden gesperrt. Gemeinsames Training war verboten, außer mit der Familie. Wie haben unsere damaligen Leistungsträger Felix, Lorenz und Jonathan Adler, Maria Anzinger, Luis und Elina Dressel, Maximilian Entholzner, Paul und Maximilian Feuerer, René Hamberger, Julia Hofer, Annika und Vincent Just, Helmut Maryniak, Franziska Rohmann und Lea Wenninger die sportliche Krise bewältigt? 

Wald, Wiese, Straße, Garten, Keller

„Nach dem ersten Schock, trainierte ich eine Woche weniger, dann kehrte ich zum alten Trainingsrhythmus zurück“ (Werfer René Hamberger). Die Athletinnen und Athleten verlegten ihr Training auf Feld- und Waldwege und die Straße, trainierten zuhause – drinnen und im Garten. Das wichtigste Hilfsmittel waren die Trainingspläne der Trainer, die den sportlichen Alltag weiter strukturierten. Was fehlte, war ihr unmittelbares Feedback.

Pferdeweide und Stall

Die Athletinnen und Athleten behalfen sich zuhause mit Hütchen, Gummibändern, bekamen ein paar Hürden, eine Langhantel und Medizinbälle mit nach Hause. Sie hatten schon einen kleinen Kraftraum oder richteten sich jetzt zuhause einen ein. Kreativität war gefragt. Sprinterin Julia Hofer verlegte ihre Zugwiderstandsläufe auf die Pferdeweide, absolvierte Berganläufe auf der Teerstraße, baute sich einen „Kraftraum“ im Stall auf.

Bauernhof statt Weltstadt

Weitspringer Maximilian Entholzner zog sich vom Studienort Madrid auf den Bauernhof seiner Eltern in seinem Heimatort Kößlarn zurück. Die DLV-Trainingslager in Südafrika und der Türkei entfielen. Das Sprinten auf einer Rasenbahn klappte mit Spikes gut. Holzböcke funktionierte er zu Hürden um, ein alter Reifen diente als Zugschlitten für Widerstandsläufe.

Die Einsamkeit des Langstreckenläufers

„The Loneliness oft he Long Distance Runner“, der Titel einer berühmten Erzählung von Alan Siltoe, wurde Programm der Mittel- und Langstreckenläufer –  nicht ganz beim LAC Passau. Denn hier konnten mit Paul und Maximilian Feuerer, Luis und Elina Dressel sowie Jonathan, Felix und Lorenz Adler zwei bzw. sogar drei Geschwister auch zusammen trainieren. Zudem, Mittel- und Langstreckenläufer sind es gewohnt, viele Trainingseinheiten alleine zu absolvieren, ein Privileg in den Zeiten von Corona. Das Training spielt sich auch zuvor zum großen Teil in der freien Natur ab. Schnelligkeits-, Athletik- und Koordinationstraining konnten sie draußen absolvieren.

 

 

 

 

Geschwisterglück

 

Die Justs richteten einen provisorischen Kraftraum im Keller ein. Schwierig war die Situation für einen Hürdensprinter wie Vincent Just. Kein Trainer korrigierte ihn. Geteiltes Leid, halbes Leid, mit Schwester Annika als Trainingspartnerin. Trainer Tobias Brilka stellte für jede Woche einen Trainingsplan mit Kraft-, Sprint-, Stabilisations-, Beweglichkeits- und Ausdauertraining zusammen. Hürdensprinterin Maria Anzinger trainierte in der Einfahrt zuhause und auf einer kaum befahrenen Straße. Ihr Hund Lizzy gesellte sich als Trainingspartner dazu.

 

Rad statt Wurf

 

Werfer Helmut Maryniak trainierte so viel wie nie zuvor. Seine Firma hatte auf Kurzarbeit umgestellt. Als Schüler war er bayerische Spitze mit dem Rad. Jetzt holte er sein 35 Jahre altes Straßenrennrad aus dem Keller, setzte sich fast jeden Tag auf das Rad, trainierte viel „Stabi“.

 

Prinzip Hoffnung

 

Der Austausch über das Training in den WhatsApp-Gruppen musste die persönliche Kommunikation ersetzen. Eines war allen gemeinsam. Keiner trainierte in der Corona-Zeit weniger als davor. Am meisten bedrückte die Athleten das Fehlen ihrer Trainingskolleginnen und -kollegen. Alle trainierten mit dem Prinzip „Hoffnung“ - sie hofften auf Wettkämpfe im Spätsommer oder Herbst.

 

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