20.08.2023: Vierte Runde der tschechischen Leichtathletik-Liga in Prag
René Hamberger kratzt an den 17 Metern
Eigentlich hatte René Hamberger die Sommersaison bereits abgeschlossen. Gut hatte er sich auf sie vorbereitet, hart für sie trainiert. Die achte Jahre alte Bestleistung von 16,64 Metern und – im besten Fall – die 17-Meter-Marke sollten fallen. Doch für ihn wurde es eine Saison mit Höhen und vielen Tiefen, geprägt von Verletzungen und Schmerzen, Gürtelrose und Leistenzerrung. Seit Juni kämpft er mit einer Zerrung der Latissimus-Sehne, trainierte nur noch eingeschränkt. Jetzt wollte er seine Wehwehchen auskurieren.
Vom Urlaub in den Kugelring
Doch wenn sein westböhmischer Heimatverein AC Domažlice ihn für einen Mannschaftswettbewerb braucht, kennt René Hamberger kein Halten. Frisch vom Urlaub aus Frankreich zurück, fitgehalten durch Alternativtraining, trat der bei einer Passau Baufirma beschäftigte Ingenieur am nächsten Tag für den AC Domažlice in dervierten Runde der tschechischen Leichtathletik-Liga in Prag an. Am Morgen schob er eine kleine Trainingseinheit ein, um nach der Trainingspause wieder ein Gefühl für die Kugel zu entwickeln.
Stahlkugel fliegt auf 16,81 Meter
Der 30-Jährige tat sich schwer in den ersten Durchgängen mit zwei ungültigen Versuchen und ohne Stoß über 16 Meter. Die äußeren Bedingungen waren für ihn perfekt. Eine Gluthitze herrschte im Stadion, aufgeheizt auf 41 Grad im Schatten. Hamberger hatte sich seinen besten Stoß bis zum Schluss aufgespart. Im letzten und sechsten Versuch explodierte er; die 7,26 Kilogramm schwere Stahlkugel schlug erst knapp vor der 17-Meter-Marke ein, landete bei der glänzenden persönlichen Bestleistung von 16,81 Metern. Im Wettbewerb belegte Hamberger Rang zwei hinter Adrián Baran (17,07 m; Triatlet Karlovy Vary). 2015 hatte Hamberger in Münster bei den deutschen Hochschul-Meisterschaften seine bisherige Bestweite von 16,64 Metern gestoßen und Bronze gewonnen. Die 17-Meter-Marke soll jetzt 2024 fallen.

