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05./06.06.2021: Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig

Maximilian Entholzner Deutscher Vizemeister

Vize-Europameister Heinle entthront den Titelverteidiger vom LAC

Drei Deutsche Meistertitel in Serie gewann Maximilian Entholzner, zweimal in der Halle, einmal in der Freiluftsaison. Jetzt holte sich Vize-Europameister Fabian Heinle (VfB Stuttgart) in Braunschweig die Weitsprungkrone zurück, die er bereits 2018 und 2019 errungen hatte. Gefordert vom Passauer Titelverteidiger, der nach dem dritten Versuch mit 7,68 Metern führte, flog Heinle im fünften Durchgang auf 7,81 Meter. Bronze ging an den erst achtzehnjährigen Wiesbadener Oliver Koletzko mit 7,61 Metern. Maximilian Entholzner konnte bis Braunschweig 7,92 Meter vorweisen, erzielt in Valencia mit etwas zu viel Windunterstützung (2,2 m/sec).

Schlechte äußere Bedingungen für die Weitspringer

Wie auch bei den Frauen mit Weltmeisterin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) ließen die Weitsprungwettbewerbe die erhoffte Klasse vermissen. Fabian Heinle wollte nicht nur gewinnen, er hatte auf die Olympianorm von 8,22 Metern spekuliert. Doch kühle Temperaturen und eine nasse, neu verlegte Anlaufbahn erschwerten den Athleten das Springen. Der sehr weiche Untergrund der Anlage war neu aufgeschüttet worden. Die Biomechaniker des DLV maßen bei allen Weitspringern eine um 0,2 m/sec langsamere Anlaufzeit wie sonst, bei Maximilian Entholzner waren es sogar 0,3 m/sec.

Mit gutem Sprunggefühl auf Weitenjagd in Valencia und Madrid

Dennoch haderte er nicht mit der Silbermedaille, er hatte ein gutes Gefühl beim Absprung in den ersten drei Versuchen (7,59, 7,65 und 7,68 Meter). Nach dem ungültigen Vierten maßen die Kampfrichter 7,50 Meter. Maximilian Entholzner forderte Einblick in die Videomessung. Diese zeigte 7,69 Meter an, die Kampfrichter beharrten auf 7,50 Metern, da sie eine Berührung des Sandes mit der Hand gesehen haben wollten. Sein gutes Sprunggefühl will er mitnehmen zu den Wettbewerben in Valencia und Madrid in den nächsten zwei Wochen. Dort hofft er auf 30 Grad, etwas Rückenwind - und die großen Weiten.

Reaktion von Maximilian Entholzner nach dem Wettkampf, eingefangen von leichtathletik.de

„Nachdem für mich die ganze Sommersaison nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe, bin ich heute mit dem Gefühl reingegangen: Du musst mal wieder alles anders machen als in den letzten Wettkämpfen. Ich habe es versucht, mich Versuch für Versuch herangekämpft. Es ist auch von Versuch zu Versuch besser geworden, aber die große Weite ist heute auch nicht dabei rausgekommen. Ich ärgere mich über mich selbst, aber ich weiß auch nicht, woran es liegt. Ich muss jetzt erst mal die Aufnahmen mit meinem Trainer anschauen und analysieren. Mir wurde gesagt, dass wir alle langsam angelaufen sind – es kann sein, dass das der Grund ist, warum wir alle nicht so weit gesprungen sind. Wir hatten alle nicht das Gefühl, dass wir so langsam angelaufen sind. Vielleicht liegt es daran, dass die Anlage neu und sehr weich ist. Ich habe nächstes Wochenende noch einen Wettkampf in Spanien bei guten Wetterbedingungen. Ich glaube, ich muss einfach viele Dinge ausblenden und ohne Angst anlaufen und angreifen.“